Zwei Menschen, eine Teekanne und kontrolliertes Ambiente. Ein ungezwungenes Gespräch wird geführt. Vorbereitet gleich zur Sache, und einiges mehr erfahren. Antworten bekommen, reich an neuen Fragen. Ein Panoptikum, als treffende Schau von Thema und Person. Schade, dass die Zeit schon um ist. Jedenfalls ein Erfolg. Oder einmal anders herum: Zwei Menschen, Mineralwasser, die Beine überkreuzt. Ein Interview ist im Gange. Miteinander gesprochen, aber nichts gesagt. Ein Flop. Fragen gestellt, aber nichts erlebt. Kein Pep. Im Hintergrund klirren Kaffeetassen. Hektik, überlagert von Sprachgewirr und Küchendunst. Eine Zumutung, beiderseits.
Die textlagune findet, ein Interview ist so gelungen wie die darin gestellten Fragen und Zwischenbemerkungen. Ohne eingehende Beschäftigung mit den Inhalten und ihren jeweiligen Trägern, sprich, ohne Vorarbeit wird kein interessanter Austausch passieren. Vorzuarbeiten bedeutet auch, vorab zu klären, welches Zielpublikum im Interview tatsächlich adressiert und welche Absicht damit verfolgt werden soll. Abhängig davon, hat sich der verwendete Jargon an die Gesprächsführung anzupassen. In einem guten Interview haben geschlossene Fragen und Unterstellungen keinen Platz.
Ganz gleich, ob nun ein CEO, eine Politikerin, eine Wissenschaftlerin oder ein Romancier interviewt wird – Spannung aufzubauen, Fakten zur Sprache zu bringen und Zusammenhänge herzustellen, steht für die textlagune im Vordergrund. Auf diese Weise entsteht ein anspruchsvoller, lesbarer Text, der sowohl fundierte Einblicke als auch einen panoptischen Überblick gewährt. Ein Interview ist dahingehend ein Ereignis, oder es wird im Nu wieder vergessen. Sie möchten doch auch, dass man sich an Sie erinnert. Dann sind Sie hier an der richtigen Adresse.